Regulation des vegetativen Nervensystems und die Polyvagaltheorie
Das autonome oder vegetative Nervensystem steuert nicht nur unsere lebenswichtigen Organe. Es orientiert sich am Erleben von Sicherheit. Es ist eins zu eins verknüpft mit unseren Emotionen und unserem Erleben von der uns umgebenden Welt und den uns umgebenden Menschen. Stephen W. Porges bietet mit seiner Polyvagaltheorie ein nachvollziehbares Modell dieser komplexen und lebenswichtigen Zusammenhänge. Viele Menschen kennen inzwischen den Vagusnerv, der ein Teil des vegetativen Nervensystems ist.
Vor diesem Hintergrund können Symptome und Erkrankungen, Verhaltensweisen, Emotionen und Gestaltung von Bindungsbeziehungen in einem neuen Licht betrachtet werden und es eröffnen sich zusätzliche und neue Möglichkeiten für Heilung und Entwicklung.
Da das vegetative Nervensystem mit allen körperlichen Systemen (z.B. Herz, Lunge, Darm, Muskulatur) interagiert bzw. diese steuert erlaube ich mir, die Kenntnisse der Polyvagaltheorie auch bei körperlichen Beschwerden und Erkrankungen zu Rate zu ziehen. Es ist sehr bereichernd, das umfangreiche schulmedizinische Wissen mit der ganzheitlichen Betrachtung der Polyvagaltheorie zu verbinden.
UND: Ja, die Polyvagaltheorie ist umstritten. Ich bin allerdings überzeugt, dass die groben Zusammenhänge gut und weitgehend richtig erkannt wurden. Weitere Forschung ist nötig. Unbestritten bleibt: Körper, Emotionen, Beziehungsgestaltung und Umwelt sind untrennbar ineinander verwoben. Und da hat die Polyvagaltheorie einfach das bessere Erklärungsmodell im Verhältnis zum rein schulmedizinischen.
Vorträge und Workshops zum Thema biete ich an für Laien und Fachkräfte.
Weitere Informationen siehe z.B.: www.polyvagal-akademie.com